Schuldrache mini

Rechenunterricht ist vor allem eins: LANGWEILIG. Doch nicht in der Klasse 2a. Dort geht es drunter und drüber. Die Lehrerin ist verzweifelt. Niemand hat die Hausaufgaben dabei. Das Klassenzimmer ist verwüstet. Die Kinder lachen nur. Was hat das alles zu bedeuten?

 


 Die ganze Geschichte:

 

Die Klasse 2a holt die Rechenhefte hervor. Denn ihre Lehrerin, Frau Müller möchte die Hausaufgaben sehen.

Doch was ist das? Leo starrt entgeistert auf die leeren Seiten in seinem Heft. „Jemand hat meine Hausaufgaben gestohlen“, ruft er. „Das darf doch nicht wahr sein!“

Auch die übrigen Kinder vermissen ihre Aufgaben. „Dabei haben wir zu Hause alles gerechnet“, versichern sie.

Frau Müller glaubt der 2a kein Wort. „Ich möchte, dass ihr die versäumten Aufgaben auf der Stelle nachholt", ruft sie verärgert.

„Von wegen versäumt“, mault Leo.

 „Ich will nicht alles doppelt machen“, schimpft Paul und stampft mit dem Fuß auf den Boden. 

 Eva muss vor Aufregung aufs Klo. Die übrigen Kinder beginnen zu rechnen.

 Frau Müller geht in der Klasse auf und ab. Nach einer Weile legt sie die Stirn in Falten. „Wo bleibt Eva so lange?“, wundert sie sich und lauscht in Richtung Tür.

 Auf dem Flur nähren sich Schritte. Die Tür fliegt auf. „Seht mal, wen ich gefunden habe“, verkündet Eva triumphierend… „Den Zahlendieb!“

 Hinter ihr steht ein leibhaftiger Drache. Er hat sich mit einer drei bekleckert. Eine acht hängt aus seinem Maul. Und eine sieben klebt auf seinem dicken Bauch.

 Frau Müller reißt die Augen auf. Paul findet als erster die Sprache wieder. „So ein Vielfraß“, wettert er.

 Da passiert es. Der Drache rülpst und speit die geklauten Zahlen wieder aus.  Danach geht es ihm gleich viel besser.

 In der Klasse 2a herrscht Zahlenchaos. An der Tafel, auf den Pulten und Stühlen … überall sind Zahlen zu finden. „Igitt“, ruft Eva. Auch Frau Müller ringt um Fassung.

Leo schnappt sich den Besen, Paul den Handfeger, Eva holt den Mülleimer… Alle helfen mit. Bald ist das Klassenzimmer wieder sauber.

 „Die Hausaufgaben sind im Eimer“, grinst Paul.  Die 2a explodiert vor Lachen.

 Nur Frau Müller ist nicht zum Lachen zumute. Sie hat genug von dem Durcheinander. „Der Drache stört den Unterricht“, entscheidet sie. „Deshalb muss er weg.“

 Die Kinder sehen sich erschrocken an. „Der Drache soll bleiben“, finden sie. Es wird mucksmäuschenstill in der Klasse 2a, weil alle nachdenken.

 Da hat Leo die rettende Idee: „Der Drache könnte uns beim Rechen helfen. Indem er nicht mehr ALLE Lösungen, sondern nur die FEHLER frisst. Dann wird ihm nicht mehr schlecht und wir haben alles richtig. Einverstanden?“

 Der Drache nickt begeistert.  Die Kinder strahlen.

 „Abgemacht“, seufzt Frau Müller erleichtert. Zum ersten Mal an diesem Tag lächelt auch sie. Und das tut allen gut. 

 (401 Wörter)

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